folkfish
Künstler Januar/Februar/März 10

Mahalia Jackson

Mahalia Jackson wurde am 26.10.1911 in New Orleans geboren. Dort wuchs sie auch
auf und ging von Klein auf in eine Baptistenkirche. Sie war die Enkelin eines Sklaven
und verlor schon sehr früh, mit fünf Jahren ihre Mutter, so dass sie zu ihrer Tante zog.
Als Kind sang sie „sobald ich gehen und sprechen konnte“, sie liebte nicht nur die Hymnen
ihrer Mount Moriah Baptistenkirche, sondern auch die Blechkapellen der Straßen von
New Orleans, den Jazz eines Jelly Roll Morton oder den Blues einer Bessie Smith.
Darum flossen später viele verschiedene Musikströmungen in ihre Gospelmusik.
Sie musste sehr früh die Schule verlassen, um als Wäscherin Geld zu verdienen,
aber 1928 gelang es ihr nach Chicago zu kommen, weil sie sich dort größere Chancen
erhoffte als im Süden. Zunächst arbeitete sie wieder als Wäscherin und auch als
Zimmermädchen im Hotel. Aber in der Greater Salem Baptistenkirche war sie die
Solistin des Chores, und bald ging sie mit anderen Sängerinnen des Chores auf Tour.
Außerdem trat sie mit den Johnson Brothers, einer der ersten professionellen
Gospelgruppen auf.
Nachdem sich die Gruppe auflöste, nahm Jackson 1937 bei
Decca Records „God`s gonna seperate the wheat from the tares“, „My Lord,
keep me everyday“ und „God shall wipe all tears away“ auf.
Die Aufnahmen waren
nicht sehr erfolgreich, doch sie wurde populärer. Erst 1946 als sie mit Apollo Records
einen Vertrag abschloß und nach diversen Flops „move on up a little higher“ (1948)
herauskam und ein sehr großer Erfolg wurde, konnte sie den Anfragen kaum
nachkommen. Sie wurde in der ganzen USA und auch in Europa berühmt.
“I can put my trust in Jesus“ gewann einen Preis der französischen Akademie
und „silent night“ wurde in Norwegen zur bestverkauften Single.



Am Anfang waren es nur kleine Baptistenkirchen, die ihre sehr gefühlvolle Art
beim singen mochten. Jetzt trat sie in der Carnegie Hall, im Radio, Fernsehen
und auf Tourneen in Europa und Asien auf. Die größeren Kirchen der schwarzen
Bourgeoisie fanden ihren gefühlvollen Stil zuerst „würdelos“, aber sie bestand darauf,
dass sie nur das täte, was in der Bibel steht: „Jauchzet dem Herrn alle Welt...“
1954 bekam sie einen Vertrag bei Columbia Records. Mahalia Jackson machte
Aufnahmen mit Duke Ellington und Percy Smith und trat 1957 und 1958 beim
Newport Jazz Festival auf. Nach 1955 schloß sie sich der Bürgerrechtsbewegung
um Martin Luther King an und als er 1963 in Washington seine berühmte Freiheitsrede
hielt, sang Jackson ein altes Sklavenlied, das jetzt als Protestlied verstanden wurde.
In den späten 1960er Jahren verlor sie an Kraft und Popularität. 1971 beendete
sie ihre Auslandskarriere mit einem Konzert in München.

Trotz allen Erfolgs blieb sie stets dem Glauben an ihre Sendung treu und weigerte sich
weltliche Blueslieder zu singen oder mit ihrer Gospelmusik in Nachtlokalen aufzutreten

Jackson heiratete zweimal und ließ sich zweimal scheiden. Nach mehreren
Herzinfarkten starb sie 1972 in Evergreen Park, Illinois, einem Vorort von Chicago.

(Gospel music is nothing but singing of good tidings – spreading the good news.
It will last as long as any music because it is sung straight from the human heart.)
Mahelia Jackson Autobiographie “Movin on up” 1966 Seite 212


Musik-Video-Tipps


CD Vertriebsprogramm