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Künstler Juli/August/September 22


Garth Hewitt


Garth Hewitt (* Dezember 1946) ist ein englischer christlicher Singer-Songwriter und anglikanischer Priester,
der seit den frühen 1970er Jahren bis heute aktiv ist. Sein Engagement für soziale Gerechtigkeit
 durchdringt seine
Musik und führte ihn 1985 zur Gründung der Menschenrechtsorganisation Amos Trust. Er sensibilisiert weiterhin für
Fragen der sozialen Gerechtigkeit, indem er Alben aufnimmt und veröffentlicht und auch Bücher und Artikel schrieb.

Hewit, ist der Sohn des Anglikaners Reverend Thomas Hewitt und Bruder des Rundfunksprechers Gavin Hewitt,
besuchte die 
St. John's School in Leatherhead, Surrey. Er graduierte 1968 am St. John's College in Durham und
 1970 am 
London College of Divinity. Er begann seinen Dienst als Kurat an der St. Luke's Church in der Diözese
 Canterbury und wurde 1971 vom 
Erzbischof von CanterburyMichael Ramsey, ordiniert. Hewitt, der schon in jungen
Jahren Songs aufführte und schrieb, wurde 1973 von dem bekannten Kirchenlieddichter 
Tim Dudley-Smith bemerkt.

Als seine Lieder dem kirchlichen Publikum bekannt wurden, spielte er in Schulen, Kirchen und anderen Orten.
 Im Alter von 40 Jahren erlangte er Anerkennung als "der Elder Statesman der britischen Gospelmusikszene".


Erste LP: The Lion and the Lamb 1973

 Seine frühe Partnerschaft mit dem Sänger Cliff Richard entstand 1977, als Hewitt die Musik für einen
 Film über die Armut in der Dritten Welt schrieb, in dem Richard mit dem Titel
A World of Difference auftrat.
Unterstützt von der christlichen Hilfsorganisation Tearfund, sang Hewitt den Titelsong "A World of Difference".
 Im folgenden Jahr lieferte Cliff Richard Backing Vocals auf Hewitts Album
I'm Grateful. Ein Jahr später
produzierte er Hewitts Album
Did He Jump.
Cliff Richard coverte anschließend zwei Tracks von dieser Platte.
 Zuerst erschien die Single "Did He Jump", die nicht in die Charts kam. Weiteres folgte, hatte aber nie den großen
Erfolg, wie man sich ihn erhoffte. Schon um 1980 versuchte die christliche Musikszene immer mehr ins säkulare
 Geschäft hineinzuwirken, in dem man immer mehr die christliche Botschaft in den Lieder 'abspreckte'.

Gart Hewitt versuchte in seinen unzähligen Veröffentlichungen immer mit anderen, besonders in der christlichen
 Musikszene bekannten Leuten, zusammen zu arbeiten. So u.a. mit Bryn Haworth, Paul Field, Jessy Dixon, J.Cole,
 Randy Stonehill, Mark Hard usw. Er gewann mehrer christliche Preise, so  z.B. 1988 den Dove Award als Künstler
 des Jahres. Besonders seine ersten Platten hatten noch missionarischen Charakter, aber über die Jahre und
Jahrzehne bekamen sie immer mehr eine
 sozialpolische Komponente,  oft sogar eine einseitige politische Haltung,
besonders gegenüber Israel. Danach fragt man sich, ob das Evangelium selbst, was in den 70er Jahren noch
eher Mittelpunkt seiner musikalischen Botschaft war, nur dem damaligen Zeitgeist geschuldet war.

Garth gründete 1985 die Menschenrechtsorganisation Amos Trust, arbeitete 26 Jahre lang als Direktor und
 übergab diese Rolle dann an Chris Rose; Garth behielt eine Rolle bei Amos als Gründer für ein paar weitere Jahre
 und "zog" sich dann Ende 2020 von Amos zurück, um sich mehr auf das Schreiben und Aufnehmen zu konzentrieren.

Erklärung zu Hewitts Veränderung: Nachdem er in seinem frühen Denken und seiner Theologie unter anderem von
 
Martin Luther King Jr., Erzbischof Trevor Huddleston, Kanoniker John Collins, Monsignore Bruce Kent beeinflusst
worden war, bestätigte Hewitts Einladung von Tearfund, 1978 mit der Organisation nach Haiti zu reisen, die Richtung
 seiner Musik und seines Dienstes. Von diesem Zeitpunkt an begann er, sein Verständnis der Rolle eines
 Priesters im Kontext von Aktivismus und Protest zu fokussieren.



Interessante Überschneidung: Garth Hewitt (Mitte) bei 'Lifeline of Hope' in Albuquerque
/ New Mecico.
Auch ich (Arno Krumm) wurde dorthin 1989 eingeladen.


Hewitt führt sein Bewusstsein für soziale Themen auf eine Predigt zurück, die er als Teenager von Martin Luther King Jr. hörte,
 als King Gastprediger an der Londoner St. 
Paul's Cathedral war. [20] King, der auf dem Weg nach Oslo, Norwegen, war,
 um den Friedensnobelpreis entgegenzunehmen, zog an diesem Nachmittag eine Gemeinde von mehr als 4.000 an.
 
Er war von einem anderen von Hewitts Beispielen, dem Kanoniker von St. Paul's, John Collins, eingeladen worden und sprach
 über "Die drei Dimensionen eines vollständigen Lebens" – die Liebe, die du für dich selbst haben solltest, die Liebe,
die du deinem Nächsten zeigen solltest, und die Liebe zu Gott.

Ein Beispiel dafür, wie Hewitt seine Texte für Proteste und Bewusstseinsbildung verwendete, war das Lied:
 "You Are Loved Stephen Lawrence", der über den Mord an dem 18-jährigen 
Stephen Lawrence geschrieben wurde,
 der 1993 bei einem rassistischen Angriff in 
Eltham, London, getötet wurde. Stephens Mutter Doreen Lawrence wählte
den  Song als Wahl aus, als sie auf 
BBC Radio 4's Desert Island Discs erschien. [24] Ein weiteres Beispiel war sein Lied
 für die amerikanische Friedensaktivistin 
Rachel Corrie über ihren Tod in Gaza im Jahr 2003, "Light a Candle in the Darkness".

1989 unterstützte Hewitt kontrovers Viraj Mendis, einen Flüchtling aus Sri Lanka, der in einer Kirche in Manchester Zuflucht suchte,
 um eine Abschiebung aus Großbritannien zu vermeiden. Während Mendis dort war, gab Hewitt ein Konzert in der Kirche,
um die seiner Meinung nach moralischen Fragen hervorzuheben.

Zwischen 1997 und 2012 war Hewitt in der anglikanischen Kirche All Hallows-on-the-Wall im Zentrum von London Gildenvikar,
 so genannt, weil die Kirche Verbindungen zu den alten Zünften oder 
Livery Companies, wie sie auch genannt werden,
 in 
der City of London unterhielt. Am 4. Mai 2010 wurde Hewitt zum Ehrenbürger einer dieser Gilden, der 
Worshipful Company of Carpenters, ernannt, weil er ihren jährlichen Wahlgottesdienst bei All Hallows-on-the-Wall leitete. 

Das Catering nach den Traditionen der Zimmerleute war Teil eines sehr breiten Dienstes, den Hewitt in All Hallows leitete,
 der auch Frieden, Gerechtigkeit und Kunst umfasste. An einem Punkt brachte er fünf Wohltätigkeitsorganisationen
 unter das Dach der Kirche: Amos Trust, Greenbelt Festivals, Stamp Out Poverty, Art and Christianity Enquiry (ACE)
 und die Wall Gallery, auch bekannt als 
Wallspace, die sie als "eine spirituelle Heimat für die bildende Kunst" bezeichneten.
Was soll man zu alll dem noch sagen: Wer sich in die Schlingen traditioneller kirchlicher Institutionen begibt verliert wohl
irgendwann selbst den Überblick, aber denkt es selber nicht. Oder er schließt soviele Kompromisse, dass er den Blick
für das Eigentliche verliert, besonders in einer Kirche wie der Anglikanischen Kirche.

Wie gesagt, Hewitts Wirken ist schon fast unüberschaubar, wer mehr wissen will, sollte sich ihn auf Wikipedia anschauen.
Nachdem man das getan hat, fragt man sich aber vielleicht als Christ: Wo ist da noch das einfache Evangelium.





Albums[edit]

Singles[edit]

Musicals[edit]

DVDs[edit]

Books[edit]

Songbooks[edit]